Schlafmedizin

Viele Menschen fühlen Sie am nächsten Morgen müde bzw. spüren einen Leistungsabfall in Beruf und Alltag.
Es sind Indizien, die möglicherweise für das Schlafapnoe-Syndrom sprechen können.

Was ist Schlafapnoe?

Die meist verbreitete Schlafapnoe, die sogenannte obstruktive Schlafapnoe, stellt eine schlafbezogene Atmungsstörung dar, die lebensbedrohliche Folgeerkrankungen nach sich ziehen kann. Dabei kommt es während des Schlafs wiederholt zu einem Kollaps im Rachenraum, wodurch die oberen Atemwege teilweise oder gänzlich blockiert werden. Diagnostik und Therapie müssen daher mit besonderer Sorgfalt durchgeführt werden.

Was sind die Symptome?

Die Symptome umfassen übermäßige Tagesschläfrigkeit, Leistungsabfall in Beruf und Alltag, Kopfschmerz, Nykturie ( häufiger Toilettengang nachts ) sowie depressive Symptome.

Wie funktioniert die Schlafapnoe?

Die Vorgänge, die zur Blockierung der oberen Atemwege im Schlaf führen, sind äußerst komplex und die Folge genetischer Ursachen, anatomischer Besonderheiten im Rachenraum, Veränderungen im Atmungs- und Schlaf-Wach-System und Folge des Alters und des Gewichts. Da sich während des Schlafs die Muskeln im Rachenraum entspannen, kann es im Gegensatz zum Wachzustand leichter zu einem Verschluss der Atemwege kommen. Der von der Lunge aufgebaute Unterdruck kann zur Verengung der oberen Atemwege und somit zur deren Kollabieren beitragen. Man kann sich den Vorgang sehr gut verdeutlichen, wenn man sich vorstellt, wie ein Strohhalm in sich zusammenfällt, indem man ihn an einem Ende zudrückt und gleichzeitig am anderen Ende saugt.

Wie kann Ihre Zahnärztin Dr. Zacherl die Apnoe behandeln?

Zur Behandlung des Obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms stehen verschiedene Therapieverfahren zur Verfügung, die in manchen Fällen nur zum Erfolg führen, wenn sie kombiniert angewandt werden. Bei entsprechender Behandlung lassen sich sowohl die Symptome als auch die Folge- und Begleiterkrankungen der obstruktiven Schlafapnoe vermeiden bzw. beheben.

Fr. Dr. Zacherl verwendet Unterkieferprotrusionsschienen. Diese dienen dazu, den Unterkiefer im Schlaf nach vorne zu verlagern, wodurch der hinter der Zunge gelegene Atemraum vergrößert und die Rachenmuskulatur gespannt wird. Mit Hilfe dieses Prinzips lassen sich in bestimmten Fällen die Atemwege offenhalten. Die Schienen werden von Frau Dr. Zacherl, die mit einem Schlafmedizinischen Zentrum zusammen arbeitet, individuell angefertigt und angepasst. Dabei kommen, je nach Problemlage, verschiedene Prothesentypen zur Anwendung, die direkt vor dem Schlafengehen in den Mund gesetzt werden. Vielen gemeinsam ist, dass der Unterkiefer um wenige Millimeter nach vorne verlagert und so das Zurückfallen des Zungengrundes verhindert wird. Auf diese Weise werden die Atemwege offen gehalten. Diese Prothesen eignen sich zur Behandlung leichterer bis mittelgradiger Fälle von Schlafapnoe, sofern eine ausreichende Vorverlagerung des Unterkiefers möglich ist und Zähne und Zahnfleisch gesund sind. Sie sind als erste wirksame „Alternative“ zur CPAP-Therapie ( = Überdruckbehandlung mittels Maske ) anzusehen. 

Schnarchen

Was ist Schnarchen?

Für das Schnarchen im eigentlichen Sinne werden viele, teils historische Synonyme verwendet; Primäres Schnarchen, habituelles Schnarchen, einfaches Schnarchen, gutartiges Schnarchen, benignes Schnarchen, rhythmisches Schnarchen, nicht-apnoisches Schnarchen, ungefährliches Schnarchen. Schnarchen kann ein eigenständiges Phänomen sein, aber auch als Symptom einer schlafmedizinischen Erkrankung,  z. B. einer obstruktiven Schlafapnoe auftreten.

Eine befriedigende Definition des Schnarchens existiert derzeit nicht. In der klinischen Praxis kann die Diagnose Schnarchen dann gestellt werden, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:

> Der Betroffene bzw. der Bettpartner berichtet über eine atmungsabhängige (meist bei der Einatmung auftretende) akustische Belästigung/ Geräuschentwicklung im Schlaf, wobei objektive Parameter zur Definition dieser Geräusche als „Schnarchen“ derzeit nicht zur Verfügung stehen.

> Der Betroffene klagt weder über Ein- und Durchschlafstörungen, noch über eine übermäßige Schläfrigkeit, die ursächlich auf das Schnarchen zurückgeführt werden kann.

> Die Atemgeräusche gehen nicht mit Atempausen oder Phrasen der Minderatmung einher. Eine schlafmedizinische Diagnostik ergibt keinen Hinweis auf das Vorliegen einer schlafbezogenen Atmungsstörung (z. B. Schlafapnoe).

Entstehung des Schnarchens

Das Schnarchen entsteht durch eine Vibration von Weichteilstrukturen an Engstellen des oberen Atemweges während der Atmungstätigkeit im Schlaf. Auslöser ist letztlich die Abnahme der Muskelspannung im Bereich des oberen Atemweges, die mit dem Einsetzen des Schlafs eintritt. Hierdurch erhöht sich einerseits die Virbrationsbereitschaft des Weichgewebes. Andererseits verengt sich der obere Luftweg, was zu einer Erhöhung der Geschwindigkeit des Atemflusses führt. Häufig finden sich typische anatomische Befunde, wie ein Schleimhaut-Überschuss, im Bereich des weichen Gaumens oder einer Vermehrung von Weichteilgewebe im Rachen. Ursprung der Schnarchgeräusche ist häufig der Bereich des weichen Gaumens (mit anhängendem Zäpfchen), grundsätzlich können Schnarch-Geräusche im gesamten Bereich des Rachens und seltener auch des Kehlkopfes entstehen.

Notwendige Untersuchungen und Diagnostik

Entscheidend ist die ausführliche Erhebung der medizinischen Vorgeschichte und der Beschwerden, die Anamnese. Wichtig sind hierbei typische Auslösesituationen (Alkoholeinfluss, Rückenlage) bzw. Risikofaktoren (erhöhtes Körpergewicht, Rauchen, allergische Erkrankungen der Nase), die häufig zu einer Verschlechterung des Schnarchens führen.

Um das Vorliegen möglicher schlafmedizinischer Erkrankungen im engeren Sinne zu erfassen (z. B. eine Schlafapnoe), sollte auch nach typischen Beschwerden des nicht-erholsamen Schlafes gefragt werden (Erholsamkeit des Schlafes, Atempausen, Tagesschläfrigkeit, Ein- und Durchschlafstörungen). Das Schnarchen selbst wird häufig auf einer subjektiven Skala von 0 (kein Schnarchen) bis 10 (massives Schnarchen) erfasst.

Therapeutische Möglichkeiten

Es gibt eine Reihe von konservativen, apparativen und operativen Verfahren. Grundsätzlich können diese Verfahren isoliert oder in Kombination eingesetzt werden. Zur Therapie des Schnarchens wird darüber hinaus auch eine Vielzahl von fragwürdigen Therapieverfahren angeboten. Kein wissenschaftlich belastbarer Wirksamkeitsnachweis existiert derzeit z. B. für eine medikamentöse Therapie, für Schnarchsprays oder Schnarchkissen und für Weckapparate etc.

Apparative Verfahren

Mit einer fachgerechten Versorgung mittels einer Bissschiene („Unterkiefer-Protrusionsschiene“), dem sog. Ortho-Sleep-Aligner kann Schnarchen erfolgreich behandelt werden. Bissschienen bewirken eine Erweiterung und Straffung des Rachens durch eine Vorverlagerung des Unterkiefers und der anhaftenden Weichteile. Eine Besserung des Schnarchens kann bei geeigneten Patienten erwartet werden. Entscheidend ist die differenzierte Auswahl der in Frage kommenden Schnarcher hinsichtlich der individuellen Anatomie (ausreichender Unterkiefervorschub, Zahnstatus, Übergewicht) und die regelmäßigen klinischen Kontrollen, um ggf. auftretende Veränderung des Zahnhalteapparates frühzeitig erkennen zu können.
Bei rein Rückenlage-bezogenem Schnarchen kann die Verhinderung der Rückenlage hilfreich sein. Ein rein Rückenlage bezogenes Schnarchen ist jedoch selten und die Therapietreue („Compliance“) mit dieser Therapieform eingeschränkt.

Eine nächtliche Beatmungstherapie (CPAP), wie sie bei der obstruktiven Schlafapnoe angewandt wird, führt zwar in der Regel zur Beseitigung des Schnarchens, ist jedoch beim Schnarchen nicht indiziert. Sie kann auch vor dem Hintergrund der eingeschränkten Akzeptanz bzw. Compliance, therapiebedingten Beeinträchtigungen bzw. Nebenwirkungen und auch aus Gründen der Kosteneffizienz nicht empfohlen werden.